In Deutschland muss bei einem Autounfall die Polizei gerufen werden, wenn einer der folgenden Punkte zutrifft:

• Personen verletzt wurden oder es Todesopfer gab
• Sachschäden in Höhe von mehr als 1.500 Euro entstanden sind oder ein Fahrzeug nicht mehr fahrtüchtig ist
• Unklar ist, wer Schuld an dem Unfall hat
• Alkohol oder Drogen im Spiel waren
• Ein ausländisches Fahrzeug beteiligt ist

In jedem Fall ist es ratsam, die Polizei zu rufen, damit ein Unfallbericht erstellt wird. Auch wenn der Schaden gering ist und alle Beteiligten sich einig sind, kann ein Bericht der Polizei hilfreich sein, falls später doch noch Probleme auftauchen sollten.

Als Geschädigter eines Unfalls stehen Ihnen in der Regel verschiedene Entschädigungs- und Schadensersatzansprüche zu. Die genaue Höhe der Entschädigung hängt von den Umständen des Unfalls ab. Hier sind einige mögliche Ansprüche:

1. Sachschaden: Wenn bei dem Unfall Ihr Fahrzeug oder andere Gegenstände beschädigt wurden, haben Sie Anspruch auf Schadensersatz. Die Höhe des Schadensersatzes hängt von der Art und Schwere des Schadens ab. – Zur Ermittlung der Schadenhöhe ist ein KFZ Gutachter zu beauftragen.
2. Schmerzensgeld: Wenn Sie durch den Unfall Verletzungen erlitten haben, haben Sie möglicherweise Anspruch auf Schmerzensgeld. Die Höhe des Schmerzensgeldes hängt von der Art und Schwere Ihrer Verletzungen ab.
3. Nutzungsausfall: Ist Ihr Fahrzeug beschädigt und Sie können es nicht weiter nutzen, haben Sie Anspruch auf ein Nutzungsausfallentgelt. Die Höhe bemisst sich nach Ihrer Fahrzeugkategorie und wird im KFZ Gutachten festgehalten.
4. Merkantile Wertminderung: Bei einem späteren Verkauf Ihres Fahrzeuges ist ein Unfallschaden anzugeben, Damit ist ein geringerer Verkaufserlös zu erwarten. Dieser wird durch die merkantile Wertminderung bemessen. Die merkantile Wertminderung wird vom KFZ Sachverständigen in seinem Gutachten festgestellt.
5. Erwerbsausfall: Wenn Sie aufgrund des Unfalls nicht arbeiten können, haben Sie möglicherweise Anspruch auf Erwerbsausfall. Die Höhe des Erwerbsausfalls hängt von Ihrem Gehalt und der Dauer Ihrer Arbeitsunfähigkeit ab.
6. Haushaltsführungsschaden: Wenn Sie aufgrund des Unfalls zeitweise oder dauerhaft nicht mehr in der Lage sind, den Haushalt zu führen, haben Sie möglicherweise Anspruch auf Haushaltsführungsschaden. Die Höhe des Haushaltsführungsschadens hängt von Ihren Aufgaben im Haushalt und der Dauer Ihrer Einschränkungen ab.

Um Ihre Ansprüche geltend zu machen, sollten Sie sich an einen Anwalt für Verkehrsrecht wenden. Dieser kann Ihnen helfen, Ihre Ansprüche durchzusetzen und eine angemessene Entschädigung zu erhalten.